24.07.2024
ANGEDACHT

Angedacht

Monatsspruch August 2024: Er heilt alle, deren Herz zerrissen ist, und verbindet ihre Wunden. (Psalm 147,3)

Wie schnell ist es dahingesagt: „Es zerreißt mir das Herz, wenn ich daran denke.“ Anlässe, diesen Satz zu sagen, gibt es viel zu viele. Es fängt in uns selbst an, geht weiter auf Geschehnisse in Familien, bis in die Freundeskreise, in die (Dorf-)Gemeinschaften, über Vereine, die weitere Umgebung und so fort bis in die große weite Welt. Von überall her erreichen uns Nachrichten, Informationen, Gerüchte, Klatsch und Tratsch. Und dann denken wir oder sprechen es laut aus: „Es zerreißt mir das Herz.“ Angefangen bei Todesfällen über ernste Krankheiten, harte Schicksale, Natur- und andere Katastrophen, und natürlich Kriege weltweit.
Was hilft oder tröstet in solchen Situationen? Wir tun uns schwer damit, etwas Angemessenes zu sagen, aus Sorge, Angst und Hilflosigkeit, etwas Banales, Abgegriffenes zu sagen und an der betroffenen Person vorbeizureden. Oft ist dann mitfühlendes Schweigen die Reaktion, die am besten ist.
Mitten in einen Psalm voller Lob und Halleluja für Gott hinein steht die Zusage:
Er heilt alle, deren Herz zerrissen ist, und verbindet ihre Wunden.
Gott kennt unsere Schmerzen, unsere Klagen und unser Leid. Und er weiß, was wir brauchen. Gott hört unsere Klagen, unsere Gebete, unser Schreien. Und Gott reagiert – manchmal, ohne dass wir es wahrnehmen. Und Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, wie verständlich diese auch sein mögen. Gott ist eben kein Automat, in den wir oben unsere Wünsche (Gebete) einwerfen und unten kommt die Erfüllung – in welcher Form auch immer – heraus. Der Gott, an den ich glaube, leidet mit uns, wenn wir leiden. Und ja, er verbindet unsere Wunden und heilt unsere gebrochenen, verzweifelten, schmerzenden Herzen. Und deshalb klage ich persönlich ihm auch alle meine Klagen, sie mögen persönlich oder
beruflich/gemeindlich oder weltbezogen sein. Seine Aufnahmekraft ist unendlich, es ist immer noch Platz für genau eine weitere Klage. Darauf vertraue ich. Und ich vertraue darauf, dass Gott mich nie fallenlässt. Egal, was passiert, was mir zustößt, was ich erleide.
Und ich bete darum, dass Sie alle, die Sie diese Worte lesen, genauso fühlen und sich fallen lassen können.

Bleiben Sie voller Zuversicht!

Ihre Sabrina Pieper