16.04.2024
Kreuzweg 2024 in Koßdorf

Am 2. März kamen wir zu unserem diesjährigen Kreuzweg zusammen. Insgesamt so um die 50 Teilnehmer: aus den Wohnheimen Falkenberg, Großkmehlen, Prieschka, aber auch aus Familien aus der ganzen Umgebung. Die weitesten waren Alexandra mit ihrer Mutter aus Authausen bei Bad Düben. Obwohl wir sehr schönes Wetter hatten, verschoben wir den Spaziergang auf „Kleine Ostern“. So wurden die FreundInnen erst mal auf die beiden Räume verteilt, wo unsere fleißigen Helferinnen bereits die Tische gedeckt, Kaffee gekocht und den selbstgebackenen Kuchen verteilt hatten. Besonders die zwei leckeren Torten, die Frank anlässlich seines Geburtstages mitgebracht hatte, fielen ins Auge. Als alle ihren Platz gefunden hatten, wurde erst mal ein neuer Mitarbeiter in Großkmehlen vorgestellt und herzlich willkommen geheißen. Dann wurden die Geburtstagskinder des letzten Monats benannt, beschenkt und besungen. Nach „Segne Herr, was deine Hand uns in Gnaden zugewandt“ langten alle kräftig zu. Nach dem gemeinsamen Essen und anregenden Gesprächen wurden die Tische abgeräumt, noch einige Stühle hereingeholt und alle versammelten sich zur Andacht im großen Essenraum. Jetzt begann der Hauptteil des Nachmittags. Wir dachten nach über den Gebrauch von Kreuzen. Da sind zuerst einmal Kreuzungen auf unseren Straßen. Da ist es wichtig, das richtige Ziel zu kennen und auf Hinweise auf Verkehrsschildern zu achten oder ein gutes Navi bei sich zu haben. Schnell kommt man vom Ziel ab und landet auf Irrwegen. Auch in unserem Leben brauchen wir ein Ziel und Hinweise zu einem gelungenen Leben. Sehr schnell kommen auch heute gerade junge Menschen auf Irrwege! Das Wort Kreuz wird in unserem Sprachgebrauch vielfach benutzt. „Jemanden aufs Kreuz legen“ – ihn hintergehen, betrügen. „Der oder die hat aber ein Kreuz zu tragen“ – etwa mit schwierigen Menschen in der Familie, auf der Arbeit oder im Umfeld. Da ist es gut, jemanden zu finden, der beim Kreuztragen behilflich ist, wie auch der Bauer vom Felde, der Jesus das Kreuz getragen hat. Ja, solange wir hier auf der Erde sind, benötigen wir alle Kreuz-Mitträger oder helfen anderen Mitmenschen, ihre Kreuze, ihre Lebenslasten, mitzutragen. Dies versuchen wir hier in Koßdorf immer wieder. Wir laden Kreuzträger ein, aber auch Menschen, die bereit sind, Zeit – ihre Freizeit, ihren Urlaub – mit uns zu teilen!

Jesus hat sich für uns am Kreuz festnageln lassen, damit wir eine Hilfe in diesem Leben, aber auch bei ihm im Reich des Friedens und der Freude erleben dürfen, wenn wir wollen!

Zwei Tage vor dem Treffen schrieb uns Kristina aus Mönchengladbach eine E-Mail. Sie machte uns darauf aufmerksam, dass es nun schon ein Jahr her ist, das ihre Mutter Brigitte gestorben sei. Brigitte hatte mit dem schwerstbehinderten Sohn Matthias in Magdeburg gelebt und beide waren von 1974 bis 2017 ständige Teilnehmer der Oster-, Sommer- und Weihnachtsrüstzeiten. Sie erzählte immer gern von Koßdorf und fühlten sich hier wohl, angenommen und erlebte Entlastung und Hilfe bei ihrem Lebenskreuz. Auf Kristinas Wunsch hin zündeten wir eine Kerze an, zum Zeichen: Jesus hat gesagt: „Ich bin das Licht der Welt.“ Wir haben dabei auch an unsere Elli und andere Heimgegangene in diesem Jahr gedacht, in großer Dankbarkeit an Kreuztage miteinander. Jesus hat gesagt: „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz und gewiss auch das Kreuz anderer Mitmenschen auf sich und folge mir!“ Soweit Gedanken zum Kreuz. Dann sahen wir ein kleines Programm mit Liedern, mit Stationen des Kreuzweges Jesu und Gebeten. Nach dem gemeinsamen Vaterunser sangen wir noch das bekannte Segenslied: Gott, dein guter Segen ist wie ein großes Zelt …

Nun war der offizielle Teil zu Ende und wer wollte und musste, machte sich auf den Heimweg. Ein Großteil blieb noch ein bisschen und nutzte die Zeit zum Quatschen oder Basteln. Wir hatten einige Sachen passend zum Kreuz und etwas Österliches vorbereitet.

Nun freuen sich alle schon wieder auf das nächste Treffen:

Kleine Ostern.

Euer/Ihr Team der Behindertenarbeit Koßdorf


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