23.01.2025
Behindertenarbeit Koßdorf
Osterbericht
Es war wieder eine anstrengende, aber auch sehr segensreiche und schöne Osterzeit mit der frohmachenden Botschaft: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“
Es begann mit Planung und Herstellung des Osterbriefes mit dem Bild und der Betrachtung von unserem heimgegangenen Freund Siegmund Heyme, dazu ein Bericht aus unserer Arbeit mit wichtigen Terminen. So wurden schon zeitig diverse Briefumschläge gestempelt und mit Anschriften versehen und dann auch rechtzeitig auf den Postweg geschickt. Leider hatten sich zu Beginn Fehler eingeschlichen, die aber im laufenden Nachdruck korrigiert werden konnten. Auch die selbstgebastelten Körbchen aus Papier mussten vorbereitet und mit österlichen Süßigkeiten gefüllt werden. Nur die Eier und die Osterbriefe wurden später hinzugefügt. Für Tüten und Päckchen wurden andere österliche Symbole angefertigt. Neben den österlichen Vorbereitungen der Behindertenarbeit fand auch der gemeinsam gestaltete Karfreitagsgottesdienst statt. Und dann war es auch endlich so weit, Freitag, der 25. April – der Tag, auf den sich sechs junge Männer schon lange gefreut hatten. Es war Anreisetag für unsere Osterrüste. Unsere fleißigen Helferinnen hatten schon Tage zuvor viele Vorbereitungen getroffen: Fenster putzen, Räume säubern, Betten beziehen und auch die Küche vorbereiten. Im Laufe des Tages trudelten alle ein, zum ersten Abendessen waren dann alle versammelt.
Am Samstag war unser „Kleine-Ostern“-Treffen mit ca. 50 Teilnehmern aus den befreundeten Heimen sowie Teilnehmern aus Orten der Region. Nach den üblichen Begrüßungen begannen wir mit Osterspaziergängen, einem kleinen für Rollatoren und die nicht so Mobilen, eine größere Runde für die Leute, die gut zu Fuß sind. Einige wollten aber lieber bleiben, um zu malen oder zu basteln. Gegen 15.00 Uhr versammelten wir uns an den Tischen, die von unseren fleißigen Helferinnen eingedeckt worden waren. Nun wurden Kaffee und Kakao sowie Kuchen serviert. Erst wurden noch die Geburtstagskinder des letzten Monats mit kleinen Geschenken und entsprechenden Liedern gewürdigt.
Als die Kuchenplatten und auch die Tassen leer waren, folgte unsere Osterandacht mit dem Ostergruß: „Der Herr ist auferstanden.“ Dem folgte der Psalm 23, das Lied von Krenzer: „Wir feiern fröhlich Ostern heut, denn Gott ließ Jesus auferstehn“. Danach wurde der Osterbericht vom Jünger Johannes gelesen und wir hörten das Lied: „Sag allen, die euch fragen, er hat das Kreuz getragen. Viel mehr bleibt uns zu sagen, er hat den Tod ertragen. Den Tod besiegte er und ER ist unser Herr.“ Danach hörten wir eine Geschichte aus einer Schule, wo auch ein behindertes Kind unterrichtet wurde. Und dieses Kind, obwohl es ihm keiner zugetraut hatte, verstand den Sinn von Ostern.
Die Kurzfassung: Kurz vor Ostern erzählte die Lehrerin die Ostergeschichte von Jesus und die Kinder bekamen von ihr die Aufgabe, Plasteeier mit etwas zu füllen, was an neues Leben erinnert. Am nächsten Tag wurden die Eier geöffnet. Die Kinder hatten sich viel Mühe gegeben und so kamen eine Blume, ein Schmetterling, ein Stein mit Moos und vieles mehr zum Vorschein. Alles Symbole für neues Leben. Nur ein Ei war leer. Schnell legte die Lehrerin es zur Seite, um keinen ihrer Schüler zu beschämen, denn sie ahnte, dass es dem behinderten Jungen gehörte. Er aber rief: „Frau Lehrerin, das ist mein Ei“ und fügte fröhlich hinzu: „Das Grab von Jesus war auch leer“. Als die Lehrerin nachfragte, ob er es verstanden habe, warum das Grab leer war, antwortete er: „Jesus wurde getötet und ins Grab gelegt. Aber dann hat ihn sein Vater wieder lebendig gemacht!“. Das gerade dieser zurückgebliebene Junge den Sinn von Ostern verstanden hat, bewegte sie sehr.
Es folgten Gebet, Vaterunser, Segen und das bekannte Osterlied aus dem Gesangbuch: „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereitet“.
Nun strömten die Teilnehmer ins Gelände zum fröhlichen Eiersuchen. Und es wurden auch alle fündig. Nach und nach leerte sich der Hof – nur die sechs Urlauber blieben zurück.
In den nächsten Tagen hatten wir herrliches Wetter. So konnten wir auf vielen Spaziergängen den Ort auf der Suche nach bunten Ostereiern an Bäumen und Sträuchern bewundern. Es wurde viel gebastelt und viel in der Sonne gesessen.
So sehr wir uns auch über das schöne, sonnige Wetter freuten, so sehr brauchen Gras, Blumen, Bäume und Sträucher Wasser von oben. Einige Tage nachdem unsere Urlauber abgereist waren, wurde uns dann auch der ersehnte Regen – ca. 25 l – geschenkt. Weil dies nicht überall in Brandenburg geschah, sind wir besonders dankbar für diese feuchte Gabe! Rollator und Gartenschlauch durften ruhen!
Ihr/Euer Team der Behindertenarbeit Koßdorf